Geschichte des Bodelschwingh-Hauses

Mit der Aufteilung der Kirchengemeinde Mark in zwei Bezirke und der Schaffung einer zweiten Pfarrstelle im Jahre 1964 war auch das Ziel verbunden, im Bezirk Hamm-Osten auf den Grundstücken am Alten Uentroper Weg ein Gemeindezentrum zu errichten. Für die finanzielle Realisierung eines Kirchengebäudes wurde der „Kirchbauverein Hamm-Osten“ gegründet. Auf Vorschlag der Landeskirche wurde aber keine klassische Kirche geplant, sondern ein Mehrzweckgebäude, das auch während der Woche vielfältig genutzt werden kann. Die konkreten Planungen erfolgten dann durch den Architekten Will Schwarz aus Dortmund und dem Bauassessor Horst Oelker aus Hamm.

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Urkunde über die Grundsteinlegung (1971)

URKUNDE

IM GLAUBEN AN GOTT

und im Glauben an Jesus errichten wir dieses Gebäude für den zweiten Pfarrbezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Mark. Es soll den Gemeindemitgliedern als Versammlungsstätte diesen, damit hier Gottes Wort verkündet wird und die heiligen Sakramente dargereicht werden. Das Gebäude soll den Namen

FRIEDRICH VON BODELSCHWINGH-HAUS

tragen. Der Plan zu diesem Gebäude wurde durch die Architekten Will Schwarz, Dortmund, und Bauassessor Horst Oelker, Hamm, entworfen. An den Kosten, die mit 560.000,- DM veranschlagt sind, beteiligen sich die Gemeindemitglieder durch Spenden in Höhe von 135.000,- DM.

Gott der Herr gebe seinen Segen zu unserem Beginnen, daß dieses Gebäude ohne Unfall errichtet wird, und daß nach Vollendung des Baues durch sein Wirken des HEILIGEN GEISTES viele Menschen als lebendige Bausteine in die eine, heilige christliche apostolische Kirche eingefügt werden, die sich im Gemeindeleben bewähren und im privaten wie im öffentlichen Leben dem HERRN der Welt treu diesen.

Begonnen wurde mit dem Bau am 30. Juli 1971, in dem Jahr, als Dr. Gustav Heinemann Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Hans Thimme Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Pfarrer Helmut Barutzky Superintendent des Kirchenkreises Hamm war.

HAMM, DEN 25. Sept. 1971

DER PFARRER DER GEMEINDE   DIE PRESBYTER DER GEMEINDE

 

Die Einweihung des „Friedrich-von-Bodelschwingh-Hauses“ erfolgte am Sonntag, den 24.09.1972.

Die Orgel wurde 1974 von der Fa. Gustav Steinmann gebaut.

1978 wurde dann auch ein Glockenturm errichtet. Drei Glocken waren der Gemeinde geschenkt worden, diese passten aber klanglich nicht und so wurde für neue Glocken gesammelt. Für den Guss neuer Glocken war die Glocken- und Kunstgießerei Rincker in Sinn verantwortlich.

1986 dann wurde ein Anbau hinzugefügt und schließlich ein Gebäude für die Jugendarbeit und eine Küsterwohnung. Die Gebäude haben zum Teil einen sechseckigen Grundriss und sollten an Bienenwaben erinnern. Bis 2006 wurden im Bodelschwingh-Haus regelmäßig sonntags zwei Gottesdienste gehalten. Ein Jugendmitarbeiter, eine Organistin und ein Chorleiter unterstützten hier die Gemeindearbeit ebenso wie eine Gemeindesekretärin mit 10 Wochenstunden.

Durch starke finanzielle Einschnitte und zu weitgreifende Sparmaßnahmen gezwungen, hat das Presbyterium 2005 ein Konzept aufgestellt. Danach dient die Pankratiuskirche den Gottesdiensten beider Gemeindebezirke und das Friedrich-von-Bodelschwingh-Haus als Gemeindezentrum. So wurden hier Gemeindebüro und Gemeindebücherei angesiedelt. Das Paul-Gerhardt-Haus wurde in Wohnungen und Kindergarten umgebaut. Ein Saal für Kirchenmusik, Unterricht und Gruppen blieb im Bereich Paul-Gerhardt-Haus erhalten. „Das Dorf“ – das Familienzentrum der Gemeinde umfasst inzwischen alle Gebäude und Gruppen an den beiden Standorten in Mark und im Hammer Osten. Die Gemeinde konnte so die notwendigen Sparmaßnahmen in Höhe von 35.000 Euro pro Jahr umsetzen.

Viele Gruppen nutzen das Friedrich-von-Bodelschwingh-Haus. Es sind vor allem große Chöre, Gymnastikgruppen und ein Tanzkreis, die den Kirchraum mit Leben und die Gemeindekasse mit Mieten füllen. So können die Energiekosten weitgehend durch Einnahme gedeckt werden. Notwendige Reparaturen konnten durchgeführt und das Haus in einem guten baulichen Zustand erhalten werden. Nach wie vor finden auch Gottesdienste statt, wenn auch nicht am Sonntagmorgen. Es gelang außerdem ein spezielles Gottesdienstangebot für den Gemeindebezirk im Amalie-Sieveking-Haus zu verorten. Jeden Freitag um 16:00 Uhr trifft sich dort eine große und lebendige Gemeinde aus Bewohnern und Gemeindegliedern zum Gottesdienst.

Das Jugendheim wird heute von der Gemeindebücherei und als Gemeindebüro genutzt

Die Küsterwohnung ist nach einer Renovierung vermietet worden.

Quelle: div. / Gemeindearchiv